Retten unter erschwerten Bedingungen...

Bericht der Feuerwehr Bad Karlshafen

Am 24. September 2005 probten insgesamt 200 Rettungskräfte und 100 Helfer von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr den Ernstfall in der Kurstadt. Neben insgesamt 5 Feuerwehren aus Helsa, Beverungen-Dalhausen, Witzenhausen, Wolfhagen und Rotenburg an der Fulda, waren auch die Bundespolizei, die DLRG, das DRK, der ASB, die Notfallseelsorge, die Wasserwacht sowie zahlreiche Rettungswagen und Notärzte aus den Bundesländern Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. In der Zeit zwischen 9.00 Uhr und 10.30 Uhr galt es zunächst, eine Explosion auf dem Fahrgastschiff "Hessen" mit 29 Verletzten und einem Toten zu bewältigen. Hierzu wurde das Schiff mitten auf der Weser zwischen der Kurpromenade und der Weserberglandtherme verankert. Die Einsatzkräfte mussten mit Booten auf das Schiff gebracht werden. Auf dem Sportplatz wurde eine Verletztensammelstation eingerichtet. Zuletzt wurde auch die Rettungsfliegerstaffel der Bundespolizei eingesetzt, die weitere Verletzte mittels einer Seilwinde von der "Hessen" befreite und diese dann zum Sammelplatz brachte. Massive Probleme hatten die Retter während dieser Übung mit der im Wesertal schon immer problematischen Funksituation. So kam es, dass die Einsatzleitung viele Fahrzeuge während der Übung nicht erreichen konnte. Auch fehlende Kommunikation zwischen den Rettungskräften auf der "Hessen" und am Ufer wurde von der medizinischen Übungsleitung bemängelt. Nach Abschluss der Übung überbrachten die Herren Dr. Kreusch und Dr. Lübke (MdL) Grüße der hessischen Landesregierung. Der Ministerpräsident Roland Koch hatte leider kurz zuvor absagen müssen. Bürgermeister Schließmann überbrachte Grüße der Stadt Bad Karlshafen. Alle Gäste lobten die Motivation, den Ausbildungsstand und die Zusammenarbeit der Rettungskräfte, die besonders bei Großschadenslagen bis auf das Äußerste gefordert würden. Nach einem gemeinsamen Brunch im Bürgerhaus Helmarshausen wurden die Kräfte zu weiteren Schadenslagen alarmiert. Hierbei galt es, auf der Krukenburg einen verunglückten Kletterer an der Außenwand des Turmes sowie seinen im dunklen Turm gestürzten Partner zu retten. Hierzu wurde die Höhenrettung der Bundespolizei ebenso eingesetzt, wie der Rettungshubschrauber. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren mussten sämtliches Rettungsgerät zu Fuß zur Burg tragen, da die Einsatzfahrzeuge nicht durch die kleine Einfahrt passten. Eine weitere Einsatzstelle wurde auf dem Dach des Gerätehauses in Helmarshausen eingerichtet. Dort hatte ein Dachdecker schwere Verbrennungen bei Dachreparaturarbeiten erlitten und musste unter Zuhilfenahme einer Leiter vom Dach befreit werden. Die dritte Einsatzstelle wurde am städtischen Bauhof in Bad Karlshafen eingerichtet. Dort war eine Mutter mit ihrem Baby unter einem Rolltor eingeklemmt worden. Hier stand die Reanimation eines Babys im medizinischen Vordergrund. Die vierte Einsatzstelle, die kurz hinter der Kläranlage in Bad Karlshafen auf die Retter wartete, hatte das Thema "Verkehrsunfall mit drei verletzten Personen". Bei allen Übungen wurden bewusst nur ortsfremde Kräfte eingesetzt, um auch das Problem der Erkundung und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Rettungseinheiten zu trainieren. Alle Mimen und Verletzten wurden professionell von dem DRK Goslar geschminkt. Alle Kräfte waren zufrieden mit den Ergebnissen der Übungen. "Für die Probleme, die bei solchen Übungen aufgedeckt werden, sind die Retter zukünftig sensibilisiert", so Peter Stahl, Hubschrauberarzt und Übungsleiter.

Hier einige Fotos:

 
Fotos: Michael Hedwig

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